Mpumelelo Paul Grootboom

Mpumelelo Paul Grootboom ist 1975 in Meadowlands, Soweto (Südafrika), geboren. Er studierte zunächst Medizin an der Witwatersrand University, brach es aber nach wenigen Monaten ab. In der Folge schrieb er Drehbücher für Filme und Fernsehsendungen, entdeckte aber bald seine Begeisterung für das Theater. In seinen Stücken behandelt er drastische Themen, beschäftigt sich mit Gewalt, der Schere zwischen Arm und Reich, den Folgen der Apartheid und dem Verlust von Moral. Von 2002 bis 2016 war Mpumelelo Paul Grootboom am South African State Theatre in Pretoria tätig. Hier kümmerte er sich zunächst um die Förderung jünger Schauspieler und Künstlergruppen, später inszenierte er eigene Stücke. 2006 wird er mit dem Standard Bank Young Artist Award for theatre geehrt. Zudem erhält er zwei Mal den Naledi Award For Theatre für seine Inszenierungen „Relativity: Township Stories“ (2006) und „Foreplay“ (2009), die zu seinen bekanntesten Werken zählen. Fünf seiner Theaterproduktionen wurden international eingeladen und im Rahmen verschiedener Festivals in Deutschland (Theater der Welt), Österreich (Wiener Festwochen), Belgien (Kunstenfestivaldesarts), aber auch in Frankreich, Großbritannien, Australien, u.a. gezeigt. 2016 erhält den mit 15.000 Euro dotierten Jürgen Bansemer & Ute Nyssen Dramatikerpreis. Seit vergangenem Jahr arbeitet er auch für eine der bekanntesten südafrikanischen TV-Produktionsfirmen als „Story Manager“. Nach „Out in Africa“ (Juni 2017) für die Ruhrfestspiele und „Die Nacht von St. Valentin“ (2017) am Schauspielhaus in Hamburg, ist „Crudeland“ dritte Arbeit an einem deutschsprachigen Theater.

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