Jan-Peter E. R. Sonntag
Jan-Peter E.R. Sonntag wuchs in Travemünde an der Ostsee auf, besuchte den Musikzweig des Johanneums in Lübeck, studierte im Anschluss Bildende Kunst, Kunstgeschichte – Schwerpunkt Neue Medien, Philosophie, Kognitionswissenschaft und Komposition – u.a. bei Gustavo Becerra-Schmidt und besuchte Workshops u.a. bei John Cage und Alvin Lussier. Er war Stipendiat u.a. der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart und der Villa Aurora in Los Angeles und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Cynet Art Award und den Deutschen Klangkunstpreis. Sonntags vorwiegend raumbezogene Werke werden weltweit gezeigt. Mit seinem Studio N-solab realisierte er mehr als 100 ortsspezifische Installationen, 6 Kammeropern und insgesamt 39 Kompositionen für die Bühne.
Im Jahr 2015 hatte Sonntag seine erste Retrospektive – RAUSCHEN – im Würtembergischen Kunstverein in Stuttgart und 2017 realisierte er RUNDFUNK AETERNA - A RADIO OPERA für die documenta 14.
Für Sonntag ist seine Arbeit mit Schall- und elektromagnetischen Wellen eine den Körper adressierende Raumkunst. Ab Anfang der 1990er Jahre schuf er erste räumliche Arbeiten mit Architekturen aus stehenden Infraschall- / Druck-wellen, monochromatischem Licht, künstlichen Biosphären und 1993 realisierte Sonntag erstmals die psychoakustische Klang- und Raumwahrnehmungs-Illusion eines endlos ansteigenden Luftvolumens für das Treppenhaus des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur in Hannover auf einer IRCAM-Workstation. Im Jahr 2000 gründete er mit Ingenieuren sein eigenes Lab / N-solab für medientechnische Forschung und Entwicklung sowie ein Solisten Ensemble und seit 2011 ist Mitherausgeber der Gesammelten Schriften Friedrich Kittlers.
Sonntag komponierte für Peter Carps Inszenierungen: Die installativen Klangflächen für AUTHORS´S PROLOGE (UA 2001) Théatre National du Luxembourg, Luxemburg; Hebbel Theater, Berlin, Generalmusikdirektion, Steirischer Herbst, Installationsversion am Gare du Nord, Basel 2002; Musik und Raum für BOWLING AM TIBER (2002), das 2003 im Kontext der Medienkunst im Hartware MedienKunst Verein in der Atlas-Halle in Dortmund, auf dem Cynet Art Festival im Festspielhaus Hellerau in Dresden und im foro artistico in der Eisfabrik Hanover gezeigt wurde, wie im Kontext „Theater“ 2005 am Theater Luzern. Danach tourte ein Exzerpt als 2-Kanal-Sound- und Video-Version durch internationale Medienfestivals; die Ensemble-Musiken für: ANTILOPEN (2004) UA Theater Aachen; BABEL (2006), UA Theater Luzern, Schweiz 2006; WAISEN (2011) UA Theater Oberhausen; DREI SCHWESTERN (2011), EKLOGEN für einen Dokumentarfilm über einst sardische Gastarbeiter in Oberhausen (2011), WINTERREISE (2012) UA Theater Oberhausen; DAS GARTENHAUS (2014) UA Theater Winterthur, Theater Oberhausen, 2017 Theater Freiburg, DIE SCHUTZBEFOHLENEN (2015) UA Theater Oberhausen; GB 84 (2016) UA Theater Oberhausen 2016; EUROTRASH UA 2023 am Theater Freiburg und DIE ERWARTUNG UA 2025 am Theater Freiburg.