Kleines Haus

Kasimir und Karoline

DIESE VERANSTALTUNG MUSS AUS DISPOTIONELLEN GRÜNDEN LEIDER ENTFALLEN // Premiere am 29.09.2019

Karoline will sich amüsieren, vor allem aber will sie hoch hinaus – auf der Achterbahn am Oktoberfest und auch sonst im Leben, trotz Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit. Ihr Verlobter Kasimir hingegen ist am Boden. Erst am Tag zuvor hat er seine Anstellung verloren und nun soll er sich fröhlich in das bunte Jahrmarktstreiben mischen? Von Anfang an läuft die Liebesbeziehung von Kasimir und Karoline auf ihr Ende zu: Karoline stürzt sich abgestoßen von Kasimirs Schwermut ins Vergnügen und lässt sich von zahlungskräftigen Männern einladen. Währenddessen trifft Kasimir auf seinen alten Bekannten, den Merkl Franz, der ihn in kleinkriminelle Machenschaften verwickelt. Immer wieder begegnen Kasimir und Karoline sich im allgemeinen Treiben, nähern sich an, ringen umeinander, missverstehen sich und lassen schließlich voneinander ab. Doch nicht nur durch die Beziehung von Kasimir und Karoline, sondern auch durch die restliche Gesellschaft verläuft ein Riss: Eine Kluft zwischen den unterschiedlichen sozialen Realitäten tut sich auf – berauscht von Konsum und Unterhaltung die einen, ernüchtert von Perspektivlosigkeit und Abstiegsängsten die anderen. Der gemeinschaftsstiftende Alkoholkonsum lässt die Fassaden bröckeln, Begierden und Aggressionen kommen zum Vorschein, die Oktoberfestgemeinschaft entgleist.

Ödön von Horváths 1932 uraufgeführtes Stück zeichnet eine Gesellschaft, die bestimmt ist von Wettbewerbs- und Konkurrenzdruck – in ökonomischen wie auch in zwischenmenschlichen Beziehungen – und in der die Vorzeichen für den aufkeimenden Nationalsozialismus bereits ablesbar sind.

Die junge österreichische Regisseurin Christina Tscharyiski, die bereits mehrfach mit ihren pointierten, popkulturellen Arbeiten zum RADIKAL JUNG Festival in München eingeladen wurde, wird KASIMIR UND KAROLINE mit Fokus auf die Geschlechterverhältnisse auf die Bühne bringen.

Karoline will sich amüsieren, vor allem aber will sie hoch hinaus – auf der Achterbahn am Oktoberfest und auch sonst im Leben, trotz Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit. Ihr Verlobter Kasimir hingegen ist am Boden. Erst am Tag zuvor hat er seine Anstellung verloren und nun soll er sich fröhlich in das bunte Jahrmarktstreiben mischen? Von Anfang an läuft die Liebesbeziehung von Kasimir und Karoline auf ihr Ende zu: Karoline stürzt sich abgestoßen von Kasimirs Schwermut ins Vergnügen und lässt sich von zahlungskräftigen Männern einladen. Währenddessen trifft Kasimir auf seinen alten Bekannten, den Merkl Franz, der ihn in kleinkriminelle Machenschaften verwickelt. Immer wieder begegnen Kasimir und Karoline sich im allgemeinen Treiben, nähern sich an, ringen umeinander, missverstehen sich und lassen schließlich voneinander ab. Doch nicht nur durch die Beziehung von Kasimir und Karoline, sondern auch durch die restliche Gesellschaft verläuft ein Riss: Eine Kluft zwischen den unterschiedlichen ...

Schauspiel

Mitwirkende

Regie Christina Tscharyiski // Bühne Sarah Sassen // Kostüme Moana Stemberger // Live-Musik Rummelsnuff, Liederkranz Zähringen // Dramaturgie Anna Gojer // Mit Thieß Brammer (Kasimir), Hanna Binder (Karoline), Michael Witte (Rauch), Henry Meyer (Speer), Lukas Hupfeld (Schürzinger), Tim Al-Windawe (Der Merkl Franz), Angela Falkenhan (Erna), Camilla Dania (Maria), Berina Musa (Elli), Rummelsnuff (Musiker), O-Ton Bahlingen, Sängerbund Oberrotweil, Männergesangverein Bischoffingen, Liederkranz Zähringen, Liederkranz Staufen (Chor), Florian Bischof (Leitung Chor / Einstudierung) //

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„Christina Tscharyiski arbeitet sehr präzise und mit gewinnbringender Lust zur grotesken Vergrößerung die sozial- und genderkritischen Linien bei Horváth heraus und folgt seiner Fabel im übrigen mit aller Härte. KASIMIR UND KAROLINE ist ja das Stück zur Mutter aller modernen ökonomischen Krisen, zur großen Depression der 1930er Jahre; Tscharyiski stellt Horváths alte Fragen mit zeitgenössischem Interesse.“
(Andreas Klaeui, Nachtkritik.de, 29. September 2019)
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„Horváths Stück folgt keinem Plot, es ist eine Aneinanderreihung von 117 Szenen, die zu nichts führen. Die äußerst kurzweilige Inszenierung, die von einem glänzend auferlegten Schauspielensemble getragen wird, akzentuiert und forciert diese Struktur noch. Es geht auf der Bühne eben zu wie im Leben. Und deshalb singen alle am Ende unisono mit wachsender, geradezu ohrenbetäubender, gegen jedes Wissen anschreiender Verzweiflung in einem minutenlangen Loop: 'Es geht immer besser. Besser.'“
(Bettina Schulte, Badische Zeitung, 01. Oktober 2019)
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"In KASIMIR UND KAROLINE treffen Vergnügungssucht und Melancholie aufeinander, Geldregen auf Geldsorgen und Sinnfragen auf Ausschweifen. Ödön von Horváth zeigt in seinem Stück die verunsicherte Stimmung zwischen zwei Weltkriegen auf. Den Drang sich zu Vergnügen einerseits, andererseits die wirtschaftlichen Abgründe einer Finanzkrise. Wenn die Figuren am Ende jedoch 'Es geht immer besser. Besser.' im Chor skandieren, dann ist das unheimlich mit dem Wissen, dass die Machtergreifung der Nazis kurz bevorsteht."
(Anika Maldacker, Fudder, 30. September 2019)
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„Die Wiener Regisseurin gelingt es in ihrer Inszenierung, einen hohen Unterhaltungs- und Schauwert mit einem analytischen Blick auf die Gesellschaft zu verbinden.“
(Annette Hoffmann, Kultur Joker, November 2019)
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„Gerade das Trio um Thieß Brammer als Kasimir, Hanna Binder als Karoline und den beim Freiburger Publikum sehr beliebten Lukas Hupfeld als Eugen Schürzinger wissen es punktgenau, die emotionale Zerrissenheit sowie das Streben ihrer Figuren nach einer besseren Gesellschaft auf die Bühne zu bringen.“
Philipp Findling, Freistuz, 6. Oktober 2019
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Mit Unterstützung der TheaterFreunde.