Kleines Haus

Wir sind die Guten

(SHOOT / GET TREASURE / REPEAT) // Mark Ravenhill // ZUSATZVORSTELLUNG // Premiere 29.09.2018

EINGELADEN ZU DEN 24. BADEN-WÜRTTEMBERGISCHEN THEATERTAGEN // AUFFÜHRUNG AM DIENSTAG, 28. Mai 2019, SWR Studio 5, 20.00 Uhr.

„Wir sind die Guten. Warum bombardiert ihr uns?“, klagt ein Chor von Frauen aus dem Westen. „Wir leben in einer guten Gegend. Ich entscheide mich immer für das Gute. Ich tue Gutes, während ihr ... Wir wissen, dass eure Kultur sehr anders ist. Wir begrüßen Andersartigkeit. Deshalb sind wir gute Menschen.“

WIR SIND DIE GUTEN ist ein aus 17 Minidramen bestehender Zyklus, den der britische Autor Mark Ravenhill 2007 unter dem Eindruck westlicher Militäreinsätze im Irak, in Afghanistan oder auch Serbien verfasste: Während des Edinburgh Theatre Festivals schrieb er im Auftrag der Tageszeitung The Guardian Tag für Tag jeweils eine Szene unter dem vorläufigen Titel RAVENHILL FOR BREAKFAST. Entstanden ist so ein geradezu episches und wuchtiges Werk, das die Themen Krieg und Frieden, Zivilisation und Barbarei, Terror und Freiheit, Diktatur und Demokratie, Gut und Böse dekliniert, diskutiert und unser westliches Selbstbild in Frage stellt. Sind wir wirklich die Guten?

Regie führt die serbische Regisseurin Bojana Lazić, die in Serbien, Kroatien, Slowenien, Bosnien­ und Herzegowina oder Albanien und nun zum ersten Mal in Deutschland arbeitet. Ihre Heimatstadt Belgrad wurde 1999 von
NATO­-Truppen bombardiert – ein völkerrechtlich fragwürdiger Militäreinsatz ohne UNO­-Mandat und zugleich der erste Einsatz deutscher Luftstreitkräfte nach 1945. Wie ist ihr Blick auf Ravenhills furioses Werk?

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EINGELADEN ZU DEN 24. BADEN-WÜRTTEMBERGISCHEN THEATERTAGEN // AUFFÜHRUNG AM DIENSTAG, 28. Mai 2019, SWR Studio 5, 20.00 Uhr.

„Wir sind die Guten. Warum bombardiert ihr uns?“, klagt ein Chor von Frauen aus dem Westen. „Wir leben in einer guten Gegend. Ich entscheide mich immer für das Gute. Ich tue Gutes, während ihr ... Wir wissen, dass eure Kultur sehr anders ist. Wir begrüßen Andersartigkeit. Deshalb sind wir gute Menschen.“

WIR SIND DIE GUTEN ist ein aus 17 Minidramen bestehender Zyklus, den der britische Autor Mark Ravenhill 2007 unter dem Eindruck westlicher Militäreinsätze im Irak, in Afghanistan oder auch Serbien verfasste: Während des Edinburgh Theatre Festivals schrieb er im Auftrag der Tageszeitung The Guardian Tag für Tag jeweils eine Szene unter dem vorläufigen Titel RAVENHILL FOR BREAKFAST. Entstanden ist so ein geradezu episches und wuchtiges Werk, das die Themen Krieg und Frieden, Zivilisation und Barbarei, Terror und Freiheit, Diktatur und Demokratie, Gut und Böse dekliniert ...

Schauspiel

Mitwirkende

Regie Bojana Lazić // Bühne Zorana Petrov // Kostüme Gertrud Rindler-Schantl // Musik Vladimir Pejković // Choreografie Damjan Kecojević // Licht Mario Bubic // Ton Sven Hofmann // Dramaturgie Michael Billenkamp // Mit Thieß Brammer, Marieke Kregel, Anja Schweitzer Schneider, Hartmut Stanke, Coura-Lale Tall, Rosa Thormeyer, Statisterie des Theater Freiburg //

weitere Termine folgen

"Geschickt haben Regisseurin Lazic und Dramaturg Michael Billenkamp aus Ravenhills 17 Mini-Dramoletten ein Episodendrama kompiliert, das der Abschottungsphantasie immer tiefer auf den Nerv bohrt, bis sie eine Wellness-Schicht nach der anderen abwirft und in einer kreischenden Gewaltorgie implodiert... Die Frage ist: Was machen wir mit diesem Wissen? Und auf welcher Seite der Schulddusche stehen wir? Ein starker Auftakt für eine Theatersaison."
(Jürgen Reuß, Badische Zeitung, 01.10.2018)
Zur vollständigen Rezension geht es hier

"Der Krieg gegen den Terror hat alle vergiftet, weil er ihn als gegeben ansieht: "Leben ohne Krieg hat noch nie ein Mensch geschafft", heißt es da. Doch der Regie gelingt es, all diesem wirklichen Schrecken abzubringen oder Trauer, wenn die Gemeinschaft ihre Aggression gegen ein bizarres Fellauge richtet, dass unschuldiger nicht sein könnte. "Wir sind die Guten" ist - obwohl eigentlich eine Reihung von Szenen - eine runde Sache. Ästhetisch, aber auch als Ensembleleistung. Lohnend."
(Annette Hoffmann, Kultur Joker, Novemberausgabe)
Zur vollständigen Rezension geht es hier

"Das Freiburger Bühnenbild lässt sich wie eine Parabel auf die Mauern des Westens lesen. Spielort ist eine Gated Community, deren Bewohner sich ihre Sicherheit durch Abschottung erkaufen. Das Leben in einer Blase: Der Innenhof hinter Mauern ist rosarot eingefärbt, mit Pool, Wellnessbereich und Palmengarten. Es bedarf vielleicht des Blickes von außen, um diese Thematik so bilderreich und stringent umzusetzen. (...) Gegen Ende der Inszenierung betritt eine Art Alien die Szenerie, halb Puschel, halb Minion. zum knuddeln süß? Ein Element des Kinder- und Jugendtheaters, das im Publikum anfänglich für Heiterkeit sorgt. Zunächst wird dieser Alien freundlich empfangen und vielfältig umarmt. Lazics Parabel auf die sprichwörtliche Willkommenskultur des Flüchtlingssommers mündet in Gewalt: Der Alien wird erst ausgegrenzt, dann eliminiert. Auf sichtbare und eindeutige Weise kontaktiert dieser offensichtliche Tabubruch die stolze Inschrift der Gated Community: "Wir sind die Guten"."
(Bodo Blitz, Theater der Zeit, November 2018)
Zur vollständigen Rezension geht es hier

Badenwürttembergische Theatertage 2019 //