1806 schreibt Heinrich von Kleist eine Komödie, die eigentlich eine Tragödie sein müsste. Es geht um sexuelle Nötigung, Machtmissbrauch und eine junge Frau, die nicht zu sprechen wagt. Die Regisseurin Yana Eva Thönnes bricht das Schweigen von Eve. Sie verlegt die Handlung vom Gerichtssaal ins Haus von Marthe. Eve lädt ihre Freundinnen zur Pyjama-Party ein. Die Mutter schließt die Tür und ein Rollenspiel beginnt: Traut Eve sich, ihren Freundinnen zu erzählen, was passiert ist? Was würde passieren, wenn sie Dorfrichter Adam anklagt? Das Spiel gerät außer Kontrolle. Der Krug zerbricht.
Mit: Anja Schweitzer (Frau Marthe Rull), Jorid Lukaczik (Eve Rull ihre Tochter), Laura Palacios (Eves Freundin Tonja, Dorfrichter Adam), Hale Richter (Eves Freundin Käthe, Ruprecht Tümpel), Elisa Lynn Dillier (Eves Freundin Sophia, Gerichtsrat Walter), Jana Baldovino (Eves Freundin Chloe, Schreiber Licht, Frau Brigitte), Statisterie des Theater Freiburg,
Eine Materialmappe zum Stück für Lehrkräfte gibt es hier.
»Das Ensemble überzeugt (…) Thönnes findet Bilder, die im Gedächtnis haften bleiben (…) Yana Eva Thönnes‘ ‚Zerbrochner Krug‘, das sind neunzig radikale, intensive Bühnenminuten, die vielschichtig von den Abgründen einer Adoleszenz erzählen.« (nachtkritik)
»Die Inszenierung wird sicher für reichlich Gesprächsstoff sorgen. (SWR)«
»Kleists Sprache klingt in dieser Inszenierung so klar und frisch.« Kulturjoker
»Die Produktion nutzt [Kleists Text] nicht als Vorlage, sondern als abstrakten Bezugspunkt – für ein gegenwärtiges Anliegen. Das sorgt intertextuell für Spannung. Und auf der Bühne für heutiges, sehenswertes Theater.« (taz)
Besetzung
Statisterie des Theater Freiburg