Ijoma Mangold // In Koop. mit FrauenRaumFreiburg // Lesung mit anschl. Diskussion
Sucht man nach Schlagworten zu Ijoma Mangolds Buch DAS DEUTSCHE KROKODIL in der Kritik, so kreisen diese vorwiegend um eine Beschäftigung mit dem Anderen, dem Anderssein. Mangold fragt beim Rückblick auf sein früheres, jugendliches Ich ebenfalls: „Gab es Gefühle des Außenseitertums, der Ausgegrenztheit?“ Und beantwortet diese Frage mit einem „Ja, aber“ – denn diese Gefühle „hatten nichts mit der Hautfarbe zu tun, sondern mit meiner Neigung zu Literatur und klassischer Musik.“ Wenn man sich mit sechzehn von Thomas Mann besser verstanden fühlt „als von den Zeitgenossen, namentlich den Schulkameraden“, dann macht einen das „zum Sonderling“.
Heute ist Ijoma Mangold Literaturchef im Feuilleton sowie Auslandskorrespondent der ZEIT. Für „[s]eine Geschichte“ ist er aus der Rolle des Kritikers in die des Schriftstellers geschlüpft – oder die des Autobiographen? Rollen, Stimmen, Erwartungen, Positionen und Welten – geographische, biographische und literarische – werden in diesem suchenden Buch ausgebreitet, verwoben und seziert. Wie verändert sich die Wahrnehmung, wenn sie zur Erinnerung wird? Die „verlässlichsten Erinnerungen“, schreibt Mangold, „sind die am wenigsten authentischen. Wir haben sie, wie das Meer den Stein schleift, allen Regeln der Erzählkunst unterworfen.“
Im Anschluss der Lesung stellt sich Ijoma Mangold den Fragen von Nisma Bux-Cherrat und Maya Alou (Here and Black) und Gabriela Schlesiger.
Der Freiburger FrauenRaum bietet Frauen aus aller Welt, unabhängig davon, ob sie schon lange oder relativ neu in Freiburg sind, die Möglichkeit, sich kennenzulernen, auszutauschen, sich zu helfen oder einfach gemeinsam zu kochen. Wir beschäftigen uns intensiv mit Themenkomplexen wie Rassismus und Antisemitismus, sexualisierte Gewalt und Missbrauch, Gender und Feminismus, #metoo
Kopfstand
Ist eine interdisziplinäre Veranstaltungsreihe mit Expert*innen in der Passage 46 / Stadttheater Freiburg, die aktuelle gesellschaftspolitische Themen aufgreift, diskutiert und liebgewonnene Ansichten auch gerne mal auf den Kopf stellt.
Martin Müller-Reisinger: Passage 46, Kurator
Gabriela Schlesiger: FrauenRaum, Freiburg
Sucht man nach Schlagworten zu Ijoma Mangolds Buch DAS DEUTSCHE KROKODIL in der Kritik, so kreisen diese vorwiegend um eine Beschäftigung mit dem Anderen, dem Anderssein. Mangold fragt beim Rückblick auf sein früheres, jugendliches Ich ebenfalls: „Gab es Gefühle des Außenseitertums, der Ausgegrenztheit?“ Und beantwortet diese Frage mit einem „Ja, aber“ – denn diese Gefühle „hatten nichts mit der Hautfarbe zu tun, sondern mit meiner Neigung zu Literatur und klassischer Musik.“ Wenn man sich mit sechzehn von Thomas Mann besser verstanden fühlt „als von den Zeitgenossen, namentlich den Schulkameraden“, dann macht einen das „zum Sonderling“.
Heute ist Ijoma Mangold Literaturchef im Feuilleton sowie Auslandskorrespondent der ZEIT. Für „[s]eine Geschichte“ ist er aus der Rolle des Kritikers in die des Schriftstellers geschlüpft – oder die des Autobiographen? Rollen, Stimmen, Erwartungen, Positionen und Welten – geographische, biographische und literarische – werden in diesem suchenden Buch ...