Die Bartholomäusnacht
Text von Jan Czapliński und Michael Billenkamp nach Motiven von Alexandre Dumas // 19.00 Uhr Einführung // Premiere 25.01.2019
August 1572. In Frankreich tobt seit zehn Jahren ein mörderischer Glaubenskrieg zwischen Katholiken und Hugenotten. Um die verfeindeten Parteien zumindest kurzfristig zu befrieden, verheiratet Katharina von Medici, die Königinmutter, ihre 19jährige Tochter Marguerite mit dem jungen protestantischen König Heinrich von Navarra. Die Hochzeitsfeierlichkeiten, zu denen annähernd 10.000 Hugenotten nach Paris strömen, werden für sie zur tödlichen Falle: In einem grausamen Pogrom werden in der Nacht zum 24. August, der „Bartholomäusnacht“, Tausende von ihnen ermordet.
Nach ihrer als „Renaissancegemälde voller Grazie, Schönheit und gebändigter Leidenschaft“ (FAZ) gefeierten Inszenierung von Shakespeares SOMMERNACHTSTRAUM in der vergangenen Spielzeit wird die polnische Regisseurin Ewelina Marciniak Alexandre Dumas‘ berühmten historischen Roman über die Pariser Bluthochzeit in ihrer eigenen, bildgewaltigen Sprache für die Bühne adaptieren. Einen wichtigen thematischen Schwerpunkt wird dabei die leider nach wie vor schreckliche Aktualität von Glaubenskriegen bilden.
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August 1572. In Frankreich tobt seit zehn Jahren ein mörderischer Glaubenskrieg zwischen Katholiken und Hugenotten. Um die verfeindeten Parteien zumindest kurzfristig zu befrieden, verheiratet Katharina von Medici, die Königinmutter, ihre 19jährige Tochter Marguerite mit dem jungen protestantischen König Heinrich von Navarra. Die Hochzeitsfeierlichkeiten, zu denen annähernd 10.000 Hugenotten nach Paris strömen, werden für sie zur tödlichen Falle: In einem grausamen Pogrom werden in der Nacht zum 24. August, der „Bartholomäusnacht“, Tausende von ihnen ermordet.
Nach ihrer als „Renaissancegemälde voller Grazie, Schönheit und gebändigter Leidenschaft“ (FAZ) gefeierten Inszenierung von Shakespeares SOMMERNACHTSTRAUM in der vergangenen Spielzeit wird die polnische Regisseurin Ewelina Marciniak Alexandre Dumas‘ berühmten historischen Roman über die Pariser Bluthochzeit in ihrer eigenen, bildgewaltigen Sprache für die Bühne adaptieren. Einen wichtigen thematischen Schwerpunkt wird dabei die ...
Schauspiel
Regie Ewelina Marciniak // Bühne Anna Królikiewicz // Kostüme Konrad Parol // Licht Lothar Baumgarte // Musik Jan Duszynski // Choreografie Izabela Chlewinska // Dramaturgie Jan Czaplinski, Michael Billenkamp // Mit Anja Schweitzer Schneider (Katharina von Medici), Martin Hohner (König Karl IX., ihr Sohn), Lukas Hupfeld (Herzog von Anjou, ihr Sohn), Rosa Thormeyer (Margarete von Valois, ihre Tochter), Stefanie Mrachacz (Claudia, ihre Tochter), Hartmut Stanke (Heinrich II. Admiral de Coligny), Henry Meyer (Heinrich de Guise), Janna Horstmann (Joanna von Navarra / Nostradamus), Thieß Brammer (Heinrich von Navarra, ihr Sohn), Angela Falkenhan (Carolina, Karls Geliebte), Tim Al-Windawe (La Môle, Margaretes Geliebter) //
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„In der Figur der Margarete von Valois verdichtet sich Ewelina Marciniaks Frage nach der Schnittstelle zwischen Machtpolitik und (weiblichem) Individuum, an der der Körper zur Schau gestellt, verfügbar gemacht, vergewaltigt, verletzt, getötet wird. Eine Frau wird verschachert, gnadenlos. Den Anspruch dieser Regisseurin muss man ernst nehmen. Und ihren Willen zur Gestaltung dieses Anspruchs erst recht.
(Bettina Schulte, Badische Zeitung, 28.01.2019)
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„Folgt man der Inszenierung, gibt es vor allem eine Kontinuität von den damaligen Glaubenskriegen zu den unsrigen: Seit Katharina von Medici wird die Verfolgung der jeweiligen Protestanten – seien sie Muslime, Homosexuelle oder schlicht Frauen – von einem darüber gelegten Friedensdiskurs zugesuppt. Regisseurin Marciniak interessiert nun, was das für eine familiäre Konstellation ist, in der eine junge Frau auf ihre Rolle als Köder für politische und religiöse Ränkespiele abgerichtet wird.(…) Wie schon im SOMMERNACHTSTRAUM ist die Urszene der Missbrauch durch die Männer.“
(Jürgen Reuss, Nachtkritik, 26.01.2019)
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„Das Premierenpublikum belohnte die Arbeit des gesamten Teams mit langanhaltendem, hochverdientem Applaus.“
(Peter Heuberger, Der Opernfreund, 29.01.2019)
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„So findet der Abend visuell immer wieder zu sehr starken und eindringlichen Bildern, etwa wenn in der blutigen Bartholomäusnacht schwarze Leichensäcke aus dem Bühnenhimmel auf den Boden knallen, oder der König, der über dem Pogrom den Verstand verliert, als Blutengel über die Bühne schwebt.“
(Eva Marburg, SWR 2, 26.01.2019)
„Die Werkstätten des Drei-Sparten-Hauses haben ganze Arbeit geleistet, um die Vorgaben der Künstlerin und Bühnenbildnerin Anna Krolikiewicz umzusetzen. Drei überdimensionale Vögel auf Rollen aus Hieronymus Boschs GARTEN DER LÜSTE bevölkern zwischenzeitlich die Bühne im Großen Haus des Theaters. An der Hinterwand erkennt man das Setting aus Fra Angelicos berühmtem Gemälde DIE VERKÜNDIGUNG - ohne die handelnden Figuren. Der Himmel ist leer, soll das wohl heißen (…)“
(Bettina Schulte, Die Deutsche Bühne, 28.01.2019)
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