Madama Butterfly
Giacomo Puccini
Ganze 999 Jahre läuft die Vertragszeit für das Liebesnest in Nagasaki, das Benjamin Franklin Pinkerton für sich und seinen Schmetterling hat reservieren lassen. Ganz so lange wird er sicherlich nicht bleiben wollen. Im Gegenteil: Überstürzt verschwindet er aus ihrem Leben und bricht den Kontakt vollständig ab, während Butterfly in einen Warteraum eingepfercht ihren Illusionen hinterhertrauert. Zuletzt bleibt ihr nur der Schmerz. Und ein Dolch für den rituellen Selbsttod. Im blumenübersäten Liebesnest macht der Komponist das Leiden seiner Protagonistin unverblümt hörbar – und setzt ein jähes Ende für seine berühmte Oper über ein Phänomen, das wir heute als Ghosting bezeichnen. Der junge Regisseur Benedikt Arnold stammt aus jener Generation Y, von der man sagt, sie hätte es im Ghosting zu einer nie gesehenen Meisterschaft gebracht. Zurück bleiben die Verlassenen. Butterflys Kind soll in Pinkertons Amerika eine bessere Zukunft haben. Blumen wird es auch dort finden. Auch eine neue Mutter. Und wahrscheinlich auch ein Zuhause, vielleicht gar für die nächsten 999 Jahre.
Musiktheater
Musikalische Leitung Ektoras Tartanis // Regie Benedikt Arnold // Bühne Alfred Peter // Kostüme Charlotte Morache // Mitarbeit Kostüm Theresa Wilson // Licht Dorothee Hoff // Video Daniel Lozano // Chordirektor Norbert Kleinschmidt // Dramaturgie Heiko Voss // Mit Yitian Luan, Irina Jae Eun Park, Serenad Burçu Uyar (Madama Butterfly), Anja Jung, Inga Schäfer (Suzuki), Alina Kirchgäßner, Janina Staub (Kate Pinkerton), Jenish Ysmanov, Joshua Kohl (B.F. Pinkerton), Juan Orozco, Giorgos Kanaris (Sharpless), Junbum Lee (Goro), Lorenz Kauffer (Fürst Yamadori), Yunus Schahinger, Jin Seok Lee (Bonzo), Naoshi Sekiguchi (Yakusidé), Rui Xiao, James Turcotte (Kommissar), Yulianna Vaydner (Mutter), Kyoung-Eun Lee (Kusine), Raban Wild, Daniel Khechumyan (Kind), Opernchor des Theater Freiburg (Chor), Philharmonisches Orchester Freiburg //