Großes Haus

Marnie

Nico Muhly // Libretto von Nicholas Wright // Deutsche Erstaufführung // mit deutschen und englischen Übertiteln

Thriller in der Oper sind ein eher seltenes Genre. Aber dies ist einer: packend, schillernd und geheimnisvoll bis zum Schluss – bekannt geworden durch Alfred Hitchcocks legendäre Verfilmung von 1964. Die attraktive Marnie Elmer verfügt über Phantasie und manipulatives Geschick, wenn es darum geht, wieder mal unter falschem Namen einen neuen Job anzutreten und ihrem Arbeitgeber viel Geld zu stehlen, um dann spurlos wieder zu verschwinden. Eines ihrer reichen Opfer verliebt sich in sie und versucht, die stets Fliehende an sich zu binden. Dabei wird offenbar: Die schöne Kleptomanin trägt ein dunkles Geheimnis mit sich herum, welches sie zunächst ins Straucheln und schließlich zu Fall bringt.

Marnie pokerte sich bereits durch einige Genres: zuerst im Roman von Winston Graham, 1964 dann in einer legendären Hitchcock-Verfilmung und 2017 schließlich in der Oper des US-amerikanischen Komponisten Nico Muhly, uraufgeführt an der Metropolitan Opera New York. Intendant Peter Carp und Freiburgs neuer Generalmusikdirektor André de Ridder bringen in ihrer ersten Zusammenarbeit diesen Opern-Thriller in Nico Muhlys suggestiv packendem Musikdrama nach Deutschland.

Musiktheater

Mitwirkende

Komponist Nico Muhly // Libretto Nicholas Wright // Musikalische Leitung André de Ridder // Regie Peter Carp // Bühne Kaspar Zwimpfer // Kostüme Su Bühler // Light-Design Diego Leetz // Chordirektor Norbert Kleinschmidt // Dramaturgie Tatjana Beyer // Einstudierung "Little Boy" Lorenzo de Cunzo // Mit Inga Schäfer (Marnie), Michael Borth (Mark Rutland), Christopher Ainslie (Terry Rutland), Katherine Manley (Mrs. Rutland), Anja Jung (Marnies Mutter), Lila Chrisp (Lucy), Katharina Ruckgaber (Laura Fleet), Lorenz Kauffer (Malcolm Fleet), Roberto Gionfriddo (Mr. Strutt), Noémie Bousquet (Dawn), Jin Seok Lee (Dr. Roman), Hyunhan Hwang (Derek), Samuel Reichert (Singschule Cantus Juvenum Karlsruhe - Little Boy), Alina Kirchgäßner, Daniela Meinig, Janina Staub, Bonnie Frauenthal (Marnies Schatten), Melissa Serluco (Miss Fedder), Philharmonisches Orchester Freiburg, Opernchor des Theater Freiburg, Extrachor des Theater Freiburg, Statisterie des Theater Freiburg //

„Vergesst Tippi Hedren – Inga Schäfers Marnie lässt vibrieren!“ (Alexander Dick, Badische Zeitung) Zur vollständigen Rezension geht es hier

„Die Mammutrolle der Marnie wird in Freiburg von Inga Schäfer grandios gesungen und verkörpert. Sie ist kein kühler, seraphischer Engel wie die Film-Marnie, die Tippi Hedren so unnachahmlich gegeben hat, ihre Marnie ist eine raue Schönheit, der man ihre Herkunft von ‚ganz unten‘ und ihren Willen zum Aufstieg nach ‚ganz oben‘ in jeder Sekunde abnimmt. (…) Muhlys anspruchsvolle, aber durchaus unterhaltsame, nie langweilige Musik, wird in Freiburg trefflich vorgetragen. (…) Dem Dirigenten des Abends, André de Ridder, gelingt es, die Partitur präzise zum Klingen zu bringen, er schöpft ihr harmonisches, rhythmisches und klangmalerisches Potential aus und erzielt durch die klangliche Transparenz seiner Interpretation aufregende Akzentuierungen.“ (Oliver Class, Opern News) Zur vollständigen Rezension geht es hier

„Marnie, die Oper, wurde in Deutschland das erste Mal aufgeführt, der neue Musikdirektor des Freiburger Theaters André de Ridder bringt echte Perlen nach Südbaden. Wer will, dass mehr und vor allem jüngere Menschen wieder in die Musiktheater gehen, könnte das genau damit schaffen: Musik, die wie im großen Hollywood-Film die Handlung vorantreibt. Sex & Crime, eine ordentliche Rauferei, ein dunkles Familiengeheimnis, eine geldgierige und kaltherzige Mutter, eine Hauptperson, die einen Psychiater braucht. Und: große Opernkunst ist es auch.“ (Chris Libuda, SWR Aktuell) Zur vollständigen Rezension geht es hier

„Freiburgs neuer Generalmusikdirektor André de Ridder hat schon am Theater Basel in Philipp Glass‘ ‚Einstein on the Beach‘ und an der Staatsoper Stuttgart in John Adams‘ ‚Nixon in China‘ seine Kompetenz in Sachen Minimal Music bewiesen. Mit ruhiger Hand führt er durch den Abend, formt das Philharmonische Orchester Freiburg zu einem runden Klangkörper, tariert immer neu die Balance zwischen Bühne und Orchestergraben aus und lässt mit großer Selbstverständlichkeit einen musikalischen Flow entstehen.“ (Georg Rudiger, Die Deutsche Bühne) Zur vollständigen Rezension geht es hier