Walden
Performance von und mit SHOWCASE BEAT LE MOT // Koproduktion mit dem Konzert Theater Bern // 8+
Treffpunkt ist bei der Hofwirtschaft Mundenhof.
Weitere Informationen hierzu finden Sie weiter unten auf dieser Seite.
Wenn die Wurzeln der Bäume sprechen wollen, wenn sich unter dem Rasen viel Vergangenheit, alte Romane, urtümliche Geschichten anhäufen, wenn sich unter den Wurzeln allzu viel atemloses Flüstern, unartikuliertes Gewebe und dunkler Stimmeinsatz sammelt, der vor jedem Wort liegt, dann schwärzt sich die Rinde der Bäume und zerfällt rissig in grobe Schuppen und tiefe Schrunden und öffnet sich der Stamm mit dunklen Poren wie ein Bärenpelz. Wenn man sich mit dem Gesicht in diesem flaumigen Pelz der Dämmerung vergräbt, dann wird es nach einer Weile ganz finster, dumpf und stickig wie unter einem Deckel. Dann muss man die Augen wie Blutegel in die schwärzeste Finsternis bohren, ihnen sanft Gewalt antun, sie fest zudrücken, durch die dumpfe Tiefe hindurchdrängen und hindurchstopfen- und dadurch sind wir plötzlich am Ziel, auf der anderen Seite der Dinge, in der Tiefe, in der Unterwelt.
Für Walden suchen wir die Verbindung von Wald-Raum und Theater-Raum. Mit den Gästen von Walden werden nahe der blauen Stunde in den Wald gehen und später in den Theater-Raum. Es gibt Tanz, Theater, Performance, Ekstase, Rituale, Waldeinsamkeit und Musik. Häretiker, Bauern, Hexen, Waldbesetzer, indigene Stämme und Hippies aus aller Welt kommen im Wald zu Wort und stellen die einfache Frage von Besitz und Anspruch: Wem gehört der Wald? Wem gehört der Wald? Gehört er den Göttern, die ihn in vielen Kulturen als Wohnsitz benutzen? Oder ist der Wald und der Berg der Gott selbst wie es die Kelten, Alemannen und Germanen glaubten? Oder gehört er der Kirche und dem Adel? Oder den Bauern und Leibeigenen, die für die Allmende-Wälder kämpften und dafür als Häretiker und Hexen auf den Scheiterhaufen landeten oder als Unruhestifter im Gefängnis? Oder gehört er dem Staat, dem Land, der Stadt, den Bürgern oder den Burgern, weil er ein riesiger Wirtschaftsfaktor ist? Wie privat darf der Wald sein? Wie öffentlich muss der Berg sein? Oder gehört der Wald dann doch H.D. Thoreau, weil er das Leben in den Wäldern am weitesten gedacht hat? In Walden wollen wir uns in der Glückshaut eines Gastmahles oder Waldfestes diesen Fragen stellen und untersuchen inwieweit Rebellionen, Unruhen und Aufstände mit Ritualen, Kulten, Heiligenverehrung, schwarzer Magie und Religion zusammenhängen, und wie diese Praktiken in allen gesellschaftlichen Bereichen benutzt werden und wirksam sind.
Ziel von Walden ist ein abendfüllendes Naturtheaterstück, ein Waldfest, ein Gastmahl. Dem Wald gilt dabei am Ende unsere größte Aufmerksamkeit. In den letzten 500 Jahren hat der Mensch in Folge der Kolonisierung und industriellen Revolution so zerstörerisch wie nie zuvor in seiner 2,8 Millionen Jahre alten Geschichte in den Organismus Erde eingegriffen. In Walden wollen wir deshalb den Wald so schonend und nachhaltig wie möglich bespielen und ihn vor allem auch sinnlich erfahrbar machen. Für die Durchführung wollen wir in engem Austausch mit Experten und Verantwortlichen stehen und mit ihnen zusammenarbeiten. Es sollen für die Umsetzung keine technische Mittel und Medien benutzt werden, für die Generatoren, Strom oder Starkstrom benötigt wird. Walden ist Wald und Berg unplugged.
Der Start der Performance von SHOWCASE BEAT LE MOT ist auf dem Gelände des Mundenhof und findet bei jedem Wetter statt. Bitte geeignete Kleidung mitbringen
Adresse: Mundenhof, Haus 15, 79111 Freiburg im Breisgau jeweils 15 Minuten vor Beginn der Performance.
Infos zur Parkplatzsituation vor Ort finden Sie HIER und zur Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln HIER
Der Parkplatz der Firma SPIELMOBIL nahe der Hofwirtschaft kann kostenfrei genutzt werden.
Treffpunkt ist bei der Hofwirtschaft Mundenhof.
Weitere Informationen hierzu finden Sie weiter unten auf dieser Seite.
Wenn die Wurzeln der Bäume sprechen wollen, wenn sich unter dem Rasen viel Vergangenheit, alte Romane, urtümliche Geschichten anhäufen, wenn sich unter den Wurzeln allzu viel atemloses Flüstern, unartikuliertes Gewebe und dunkler Stimmeinsatz sammelt, der vor jedem Wort liegt, dann schwärzt sich die Rinde der Bäume und zerfällt rissig in grobe Schuppen und tiefe Schrunden und öffnet sich der Stamm mit dunklen Poren wie ein Bärenpelz. Wenn man sich mit dem Gesicht in diesem flaumigen Pelz der Dämmerung vergräbt, dann wird es nach einer Weile ganz finster, dumpf und stickig wie unter einem Deckel. Dann muss man die Augen wie Blutegel in die schwärzeste Finsternis bohren, ihnen sanft Gewalt antun, sie fest zudrücken, durch die dumpfe Tiefe hindurchdrängen und hindurchstopfen- und dadurch sind wir plötzlich am Ziel, auf der anderen Seite der Dinge, in der Tiefe, in der ...
Schauspiel
Idee, Konzept, Umsetzung & Performance Showcase Beat Le Mot // weitere Perfomer_innen und künstlerische Mitarbeit Annina Dullin-Wintschi, Stefan Ebner, Naz Buhsem, Magdalena Plöchl, Melisa Su Taskiran // Assistenz Christopher Hahn // Produktionsleitung Olaf Nachtwey // Produktionsleitung Theater Freiburg Dorothea Bering // Mit Showcase Beat Le Mot //
Eine Koproduktion mit dem Konzert Theater Bern und dem Theater Freiburg. In Kooperation mit dem Schlachthaus Bern und der HKB Bern. Gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes.