Großes Haus

Wozzeck

Alban Berg // mit deutschen und französischen Übertiteln

Wozzeck hat Angst. Allzu freimütig berichtet er von seinen düsteren Visionen, von Inferno, Tod und Weltuntergang. Nur zu verständlich, dass seine Gegenüber verstört und abweisend reagieren? Einen Halt können auch sie nicht bieten. Niemand kann das. Denn Wozzecks Angst ist auch unsere Angst: die untergründige Angst vor dem Absturz ins Bodenlose. Die perfekte Metapher für sein Inneres ist das freie Feld, auf dem er zu Beginn der Oper seine Visionen durchlebt. Es ist Sinnbild für das Ungeschützte. Für Wozzeck beginnt es unmittelbar vor der Wohnungstür. Und dahinter? Dort empfängt seine Marie den Tambourmajor. Mit Alban Bergs WOZZECK stellt sich der neue Generalmusikdirektor André de Ridder zum ersten Mal seinem Publikum vor. Regie führt Marco Štorman, den André de Ridder unter anderem aus intensiven Zusammenarbeiten am Staatstheater Stuttgart kennen und schätzen gelernt hat.

Musiktheater

Mitwirkende

Musikalische Leitung André de Ridder // Regie Marco Štorman // Bühne Demian Wohler // Kostüme Josa Marx // Licht Henning Streck // Chordirektor Norbert Kleinschmidt // Dramaturgie Heiko Voss // Mit Robin Adams (Wozzeck und Narr), Aleš Briscein (Tambourmajor), Junbum Lee (Andres), Roberto Gionfriddo (Hauptmann), Yunus Schahinger (Doktor), Jin Seok Lee (1. Handwerksbursch), Lorenz Kauffer (2. Handwerksbursch), Caroline Melzer (Marie), Anja Jung (Margret), Yeonjo Choi (Soldat und Bursche), Jannis Zindel (Mariens Knabe), Philharmonisches Orchester Freiburg, Opernchor des Theater Freiburg, Herren des Extrachores des Theater Freiburg, Statisterie des Theater Freiburg, Kinder- und Jugendchor des Theater Freiburg //

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„Melodische Linien überall. Die Streicher zaubern einen weichen, schimmernden Klang und veredeln die Übergänge. Auch im Blech und in den Holzbläsern ist alles fein modelliert. (…) Selbst die klanglichen Zuspitzungen des Philharmonischen Orchesters Freiburg bleiben rund und genau ausbalanciert zwischen den Registern – dieser ‚Wozzeck‘ wird zum echten Hörerlebnis. Plastisch, aber dennoch differenziert, mit unendlich vielen Zwischentönen.“ (Georg Rudiger, Die deutsche Bühne) Zur vollständigen Rezension geht es hier

„Um sich nach den rund 100 Minuten Aufführungsdauer in Schönbergs Jubel – und den des Premierenpublikums im voll besetzten Theater – einzureihen: Das ist eine echte Inszenierung! (...) André de Ridder – der Dirigent steht auch ganz eigentlich im Zentrum des Bühnengeschehens – sorgt vom ersten Moment an für ein Auf- und Entdecken der Vielschichtigkeit von Bergs Formen und Klängen. Der Bauplan dieser Oper – so komplex er in der Theorie erscheinen mag, so selbstverständlich offenbart er sich dem Ohr. Und das Orchester klingt ganz großartig, gerade auch dort, wo der Komponist sinfonisch ausholt, etwa in den Zwischenspielen. Präzise und gewinnend auch die Einzelleistungen – ob Solovioline, -viola oder -cello, ob bei den fabelhaften Bläsern oder in den kleinen (kammermusikalischen) Besetzungen. (...) [Die Anordnung der Sänger] gibt Robin Adams Gelegenheit, die Plastizität seines warmen, elastischen Baritons unter Beweis zu stellen (…) Junbum Lee füllt die Partie [des Andres] mit seinem kraftvollen Tenor auch artikulatorisch überzeugend aus. Roberto Gionfriddo kann als Hauptmann einmal mehr seine Qualitäten als kraftvoll lyrisch zeichnender Charaktertenor aussingen, auch Yunus Schahinger kommt mit dem Part des Doktors gut zurecht. In jeder Hinsicht einen stattlichen Tambourmajor gibt Joshua Kohl. Caroline Melzer ist nicht nur optisch – mit Barbarella-Anklängen – als Marie eine für sich einnehmende Erscheinung. Sie gestaltet die Wechsel vom Lyrischen ins Dramatische expressiv, mitunter auch leicht überzeichnend. Kompliment an alle anderen Mitwirkenden und die Chöre: Opernchor (Norbert Kleinschmidt) und Kinderchor (Martin Frey) agieren kraftvoll und homogen. (...) Man sollte dieses Opernereignis (…) auf keinen Fall verpassen...“ (Alexander Dick, Badische Zeitung) Zur vollständigen Rezension geht es hier

„Es ist nicht nur ein großer Abend, sondern auch ein grandioser musikalischer und szenischer Einstand, ein Meilenstein der Ausdeutung dieses so wichtigen und zeitlos gültigen Meisterwerks von Alban Berg am Theater Freiburg. (…) Dem neuen Generalmusikdirektor André de Ridder gelingt vor dem bestens disponierten Philharmonischen Orchester eine so traumsichere und makellose Durchleuchtung der komplexen formalen Struktur der Partitur Bergs, als gelte es die Oper eines Bel Canto-Meisters zu Gehör zu bringen.“ (Bernd Künzig, SWR2) Zur vollständigen Rezension geht es hier

„André de Ridder schafft es, die Oper von Alban Berg in ganz besonderer Präzision auf die Bühne zu bringen. (…) Bei der Inszenierung von ‚Wozzeck‘ hat man immer wieder das Gefühl, man sitzt nicht im heimeligen Südbaden sondern auf einer der großen Bühnen der Welt.“ (Chris Libuda, SWR4)

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