Großes Haus

The Rake's Progress

Igor Strawinsky // Mit deutschen und französischen Übertiteln

Tom Rakewell lebt, ohne auch nur irgendetwas vom Leben zu verstehen. Und gerade deshalb hält das Leben viele Freuden für ihn bereit. Doch irgendwo zwischen Kneipe, Spielhölle und Bordell verliert er seine Seele. Strawinsky vollzieht in neun musikalischen Bildern eine unerbittliche Studie über den Werdegang des kopflosen Wüstlings, wobei er sich an barocken Kupferstichen des Malers und Kupferstechers William Hogarth orientiert. Wie der Kupferstecher legt auch der Komponist Abgründe frei, indem er alles beseitigt, was die Sicht auf die Seele des jungen Mannes verdeckt – um ihr in der Folge einen Stich nach dem anderen zu versetzen. So lange, bis es die Seele nicht mehr erträgt und Tom in einem Anflug von Panik eine einsamrichtige Entscheidung trifft, mit der er selbst den Teufel verblüfft. Damit ist Tom zurück im Leben – begreifen will er es noch immer nicht. Er muss wahnsinnig werden, um in der Wirklichkeit anzukommen. Und Strawinsky hat seine eigene Moral von der Geschicht, indem er sie am Ende schlicht in Anführungszeichen setzt. Denn welche Theaterfigur hat schon eine Seele?
Regisseurin Eva-Maria Höckmayr nimmt sich des bildgewaltigen Verlaufs eines Lebens an, das aus vielen Perspektiven betrachtet werden kann – je nachdem, wer sich der Lebensgeschichte gerade bemächtigt.

Tom Rakewell lebt, ohne auch nur irgendetwas vom Leben zu verstehen. Und gerade deshalb hält das Leben viele Freuden für ihn bereit. Doch irgendwo zwischen Kneipe, Spielhölle und Bordell verliert er seine Seele. Strawinsky vollzieht in neun musikalischen Bildern eine unerbittliche Studie über den Werdegang des kopflosen Wüstlings, wobei er sich an barocken Kupferstichen des Malers und Kupferstechers William Hogarth orientiert. Wie der Kupferstecher legt auch der Komponist Abgründe frei, indem er alles beseitigt, was die Sicht auf die Seele des jungen Mannes verdeckt – um ihr in der Folge einen Stich nach dem anderen zu versetzen. So lange, bis es die Seele nicht mehr erträgt und Tom in einem Anflug von Panik eine einsamrichtige Entscheidung trifft, mit der er selbst den Teufel verblüfft. Damit ist Tom zurück im Leben – begreifen will er es noch immer nicht. Er muss wahnsinnig werden, um in der Wirklichkeit anzukommen. Und Strawinsky hat seine eigene Moral von der Geschicht, indem er sie ...

Musiktheater

Mitwirkende

Musikalische Leitung Hiroki Ojika // Regie Eva-Maria Höckmayr // Choreografie Graham Smith // Ausstattung Julia Rösler // Licht Michael Philipp // Chordirektor Norbert Kleinschmidt // Dramaturgie Heiko Voss // Mit Jin Seok Lee (Trulove), Cassandra Wright (Anne Trulove), Junbum Lee (Tom Rakewell), Michael Borth, Jakob Kunath (Nick Shadow), Anja Jung (Mother Goose & Baba the Turk), Roberto Gionfriddo (Sellem), Philharmonisches Orchester Freiburg, Opernchor des Theater Freiburg //

„Die schnellen Wechsel im Ausdruck, Takt und Tempo gelingen auf den Punkt, die Klangbalance zwischen Orchester, Chor und Solisten ist perfekt. Auch die Bläsersoli (makellos: Horn, Trompete!) sind echte Highlights. […]“ Georg Rudiger, nmz

„Michael Borth und Jakob Kunath sind sowohl darstellerisch als auch stimmlich ein perfekt aufeinander eingestimmtes Teufelspaar.“ Bernd Künzig, SWR2

„...ein brillantes Opernabenteuer.“ Bernd Künzig, SWR2

„Eva-Maria Höckmayr (Regie) und Julia Rösler, (Kostüme und Bühne) werden mit dieser Inszenierung dem Werk Igor Strawinskys in allen Belangen gerecht. […] Das Philharmonisches Orchester Freiburg, geleitet von Ektoras Tartanis, interpretiert die Komposition Strawinskys mit viel Gefühl und perfekter Dynamik, nie zu laut, nie zu leise. […] Ein toller Abend, eine hervorragende, spannende Inszenierung ohne Längen geht zu Ende. Eine Zuschauerbemerkung zum Schluss: ‚Spannender als ein Tatort‘.“ Peter Heuberger, Der Opernfreund // Hier geht es zur vollständigen Rezension.

„Geboten wird viel fürs Auge. […] böse – oder doch auch gut? Höckmayr dekliniert ihre zentrale Frage an das Stück auf allen Ebenen durch. Am eindrucksvollsten aber ist ihre Lesart dort, wo sie auf schlichte Bilder setzt: bei der Pietà-Ikonographie, wenn Anne den Kopf des irren Tom auf ihrem Schoß hat. Oder bei den miteinander korrespondierenden Rahmenszenen. […] Ektoras Tartanis führt […] überzeugend musikalische Regie. Die überaus artifizielle Partitur für ein ‚Così fan tutte‘-Orchester erfährt unter seiner Hand eine lebendige, rundum gut mit dem Bühnengeschehen koordinierte Interpretation. Das Philharmonische Orchester agiert mit gepflegter Spielkultur und herausragenden solistischen Leistungen […] Auch in vokaler Hinsicht bietet die Produktion Erstklassiges. Alexander Dick, Opernwelt

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