Der Theatermacher
Thomas Bernhard // 19.15 Uhr Einführung // FR-Premiere 09.11.2017
Eines ist ganz sicher: Alles, aber auch alles, ist naturgemäß zwangsläufig katastrophal. Besonders dann, wenn man als weltbedeutender Staatsschauspieler mit seiner Familien-Theatertruppe im Gasthof Schwarzer Hirsch in Utzbach auftreten muss. Und noch dazu neben einer Schweinemastanstalt. Das Jahrhundertwerk, die Menschheitskomödie „Das Rad der Geschichte“, aufgeführt ausgerechnet am Blutwursttag. Ein Triumph wie in Gastpoltshofen ist da nicht zu erwarten. Utzbach. Zweihundertachtzig Einwohner. „Eigentlich sollte ich Schmerzensgeld verlangen, weil ich hier auftrete.“ Und natürlich spielt Metternich eine entscheidende Rolle. Am Ende muss es natürlich vollkommen finster sein. Klare Ansage: „Wenn uns nicht erlaubt wird, das Notlicht abzudrehen, spielen wir nicht.“ Was aber ohnehin vollkommen sinnlos ist. „Wenn wir ehrlich sind, ist das Theater an sich eine Absurdität. Aber wenn wir ehrlich sind, können wir überhaupt nichts mehr tun außer uns umbringen.“
Es ist wie immer bei Thomas Bernhard: Er untertreibt maßlos. Eine Katastrophe für alle. Eine Komödie. Ein Weltuntergang.
Als im Spätsommer 2015 bekannt wurde, dass Peter Carp das Theater Oberhausen verlassen und als Intendant nach Freiburg gehen wird, teilte die Tochter des ältesten Oberhausener Ensemblemitglieds Hartmut Stanke ihrem Vater mit: „Papa, deine Karriere geht zu Ende.“ Die Titelrolle in DER THEATERMACHER sollte eigentlich ein Abschiedsgeschenk von Peter Carp an Hartmut Stanke sein. – Von wegen! Hartmut Stanke hat nach wie vor Lust aufs „Theatermachen“ und kommt mit 74 Jahren ans Theater Freiburg: ein Geschenk an uns und das Freiburger Publikum, das ihn ab November als „Bruscon“ erleben darf – in der Rolle, für die er im Juni 2017 den 1. Oberhausener Theaterpreis erhalten hat!
Eines ist ganz sicher: Alles, aber auch alles, ist naturgemäß zwangsläufig katastrophal. Besonders dann, wenn man als weltbedeutender Staatsschauspieler mit seiner Familien-Theatertruppe im Gasthof Schwarzer Hirsch in Utzbach auftreten muss. Und noch dazu neben einer Schweinemastanstalt. Das Jahrhundertwerk, die Menschheitskomödie „Das Rad der Geschichte“, aufgeführt ausgerechnet am Blutwursttag. Ein Triumph wie in Gastpoltshofen ist da nicht zu erwarten. Utzbach. Zweihundertachtzig Einwohner. „Eigentlich sollte ich Schmerzensgeld verlangen, weil ich hier auftrete.“ Und natürlich spielt Metternich eine entscheidende Rolle. Am Ende muss es natürlich vollkommen finster sein. Klare Ansage: „Wenn uns nicht erlaubt wird, das Notlicht abzudrehen, spielen wir nicht.“ Was aber ohnehin vollkommen sinnlos ist. „Wenn wir ehrlich sind, ist das Theater an sich eine Absurdität. Aber wenn wir ehrlich sind, können wir überhaupt nichts mehr tun außer uns umbringen.“
Es ist wie immer bei Thomas Bernhard: ...
Schauspiel
Regie Peter Carp // Bühne Kaspar Zwimpfer // Kostüm Gertrud Rindler-Schantl // Licht Alexandra Sommerkorn // Ton Sven Hofmann // Dramaturgie Tilman Raabke // Mit Hartmut Stanke (Bruscon), Anja Schweitzer Schneider (Frau Bruscon), Janna Horstmann (Sarah, ihre Tochter), Thieß Brammer (Ferruccio, ihr Sohn), Martin Müller-Reisinger (Der Wirt) //
„Stanke balanciert höchst glaubhaft auf der dünnen Linie zwischen Weltekel und Resignation und treibt damit die Zuschauer sanft zwischen Mitleid, Amüsement und Abneigung hin und her.“
(Honke Rambow, ruhrbarone, 20.05.2017)
Zur vollständigen Rezension geht es hier
„Ins Kleine Haus ist ein veritables klassisches Bühnenbild gebaut: Kaspar Zwimpfer hat eine altmodische Wirtsstube mit einigen Hirschgeweihen und alten Stichen an den Wänden, mit einem abgetretenen Holzpodest und einem zuziehbaren roten Theatervorhang, mit hohen milchigen Fenstern und einem unsichtbaren Taubenschlag entworfen. Es gurrt vernehmlich aus der Tiefe.“
(Bettina Schulte, Badische Zeitung, 11.11.2017)
Zur vollständigen Rezension geht es hier
Übernahme vom Theater Oberhausen