Caroline Melzer
Caroline Melzer überzeugt mit ihrem „klaren, großrahmigen Sonnensopran" (FAZ, Eleonore Büning) in einer ungewöhnlichen Bandbreite an Repertoire, das sich von den großen Partien des lyrischen bis jugendlichdramatischen Fachs über Operetten-Diven bis zu für sie neu komponierten Werken spannt. Sie studierte
Gesang bei Rudolf Piernay und Vera U. G. Scherr und Liedgestaltung bei Ulrich Eisenlohr und Irwin Gage. Ihr erstes Festengagement führte die ausdrucksstarke Sängerin 2007 an die Komische Oper Berlin, wo sie zahlreiche Partien wie Contessa, Fiordiligi, Mimì, Giulietta (Hoffmanns Erzählungen), Lisa (Pique Dame),
Lisa (Das Land des Lächelns), Leonore in der Erstfassung des Fidelio und Cordelia in Aribert Reimanns Lear in der vielbeachteten Neuinszenierung von Hans Neuenfels verkörperte. Von 2010 bis 2017 war sie festes Ensemblemitglied der Volksoper Wien. Dort sang sie u.a. Rusalka, Micaela, die Titelpartie der Verkauften Braut sowie Liù und die Sieglinde im RING an einem Abend (Fassung von Loriot). Gleichzeitig gastierte Caroline Melzer als Erste Dame an der Staatsoper Berlin und als Lustige Witwe beim Festival Savonlinna, Finnland; und in der gleichen Partie gab sie 2016 ihr Japandebüt in Tokio. Zuletzt war sie als Angel in Péter Eötvös’ Angels in America auf der Bühne der Neuen Oper Wien und im Müpa Budapest a zu hören und gastierte beim Staatstheater Kassel als Bewaffnete in der Uraufführung von Felix Leuschners Einbruch mehrerer Dunkelheiten. Beim Münchner Kammerorchester war sie 2022 mit Werken von Schönberg und Zemlinsky zu Gast. Nach der erfolgreichen Uraufführung von Michael Wertmüllers D • I • E bei der Ruhrtriennale 2021 kehrt sie 2022 mit der Produktion Ich geh unter lauter Schatten dorthin zurück. Es folgen Konzerte mit dem Klangforum Wien in Tokio und Tongyeong, bevor sie in Freiburg Rollendebüts als Agathe in Webers Freischütz sowie als Marie in Bergs Wozzeck gibt. Ihre besondere Leidenschaft gilt der zeitgenössischen Musik. Von großer Bedeutung sind für sie die Zusammenarbeit mit Aribert Reimann, der einen Liedzyklus (Rilke-Fragmente) und die Szene der Stella (Goethe) für sie vertonte, und mit Manfred Trojahn (Zwetajewa- und Nietzsche-Lieder) sowie die Begegnung mit Wolfgang Rihm anlässlich der Uraufführung der Zwetajewa-Lieder und zuletzt der Nossack Lieder in der Elbphilharmonie Hamburg. Zudem arbeitet sie regelmäßig mit dem Pianisten Axel Bauni, dem Ensemble intercontemporain, dem Ensemble Modern und dem Ensemble Musikfabrik. Mit großem Engagement widmet sie sich auch dem Vokalwerk György Kurtágs: Die Kafka Fragmente, die sie gemeinsam mit der Geigerin Nurit Stark auf die Bühne bringt, erschienen 2015 beim Label BIS auf CD und wurden mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Im Rahmen ihrer Tätigkeit als Lied- und Konzertsängerin war Caroline Melzer in renommierten europäischen Sälen wie der Philharmonie Berlin, dem Konzerthaus Berlin, dem Wiener Konzerthaus, dem Concertgebouw Amsterdam, der Cité de la Musique Paris, der Kölner Philharmonie, der Tonhalle Zürich, deDoelen Rotterdam und der Town Hall Birmingham zu Gast. Ab Herbst 2022 ist sie Hauptfachdozentin Gesang an der Zürcher Hochschule der Künste.