Don Carlos
Giuseppe Verdi // Mit einem Kommentar von Thomas Köck // In italienischer Sprache mit deutschen und französischen Übertiteln
Verdis Oper DON CARLOS hält sich nicht mit Petitessen auf, sondern verhandelt gleich die ganz großen Themen: Freiheit, Menschenwürde, Freundschaft und Liebe inmitten eines politischen Machtkampfes im Herzen Europas. Durch die Heirat von Don Carlos und Elisabeth de Valois soll der Frieden zwischen den beiden Weltmächten Spanien und Frankreich besiegelt werden. Die seltene Ausnahme dieser politischen Eheschließung: Das junge Paar liebt sich tatsächlich. Doch es kommt anders. Aus Gründen der Staatsräson wird Elisabeth dazu gedrängt, nicht Carlos, sondern dessen Vater Philipp II. zu heiraten. Angefacht von seinem Jugendfreund Posa will sich der junge Carlos in den flämischen Freiheitskampf stürzen und sich damit gegen das Regime seines Vaters wenden. Doch wie verhält sich das Volk dazu? Während es in Verdis Oper eigenartig im Hintergrund bleibt, wird in der Freiburger Neuinszenierung ein vielstimmiger und widersprüchlicher Chor in ein Spannungsverhältnis zu den Entscheidungsträger_innen der Handlung gesetzt. Sie spürt der Frage nach, wie sich das Gefühl von Macht und Ohnmacht auf Individuen und die Gesellschaft auswirkt und stellt Verdis Oper Texte des österreichischen Autors und Dramatikers Thomas Köck gegenüber, die dieser eigens für diese Produktion geschrieben hat. Dabei werden Opernkonventionen hinterfragt und wandern die Perspektiven auf Geschichte und Gegenwart universeller humanistischer Werte und Freiheitsvorstellungen.
Verdis Oper DON CARLOS hält sich nicht mit Petitessen auf, sondern verhandelt gleich die ganz großen Themen: Freiheit, Menschenwürde, Freundschaft und Liebe inmitten eines politischen Machtkampfes im Herzen Europas. Durch die Heirat von Don Carlos und Elisabeth de Valois soll der Frieden zwischen den beiden Weltmächten Spanien und Frankreich besiegelt werden. Die seltene Ausnahme dieser politischen Eheschließung: Das junge Paar liebt sich tatsächlich. Doch es kommt anders. Aus Gründen der Staatsräson wird Elisabeth dazu gedrängt, nicht Carlos, sondern dessen Vater Philipp II. zu heiraten. Angefacht von seinem Jugendfreund Posa will sich der junge Carlos in den flämischen Freiheitskampf stürzen und sich damit gegen das Regime seines Vaters wenden. Doch wie verhält sich das Volk dazu? Während es in Verdis Oper eigenartig im Hintergrund bleibt, wird in der Freiburger Neuinszenierung ein vielstimmiger und widersprüchlicher Chor in ein Spannungsverhältnis zu den Entscheidungsträger_innen der ...
Musiktheater
Musikalische Leitung Thomas Schmieger // Regie Michael von zur Mühlen // Bühne und Kostüme Christoph Ernst // Light-Design Christoph Ernst, Nicole Berry // Video-Design Stefan Bischoff // Chordirektor Norbert Kleinschmidt // Dramaturgie Andri Hardmeier // Mit Jin Seok Lee (Filippo II, König von Spanien), Jenish Ysmanov (Don Carlo, Infant von Spanien), Mingyu Ahn (Rodrigo, Marquis von Posa), Leah Gordon (Elisabetta, Königin von Spanien), Anja Jung (Prinzessin Eboli), Cassandra Wright (Tebaldo, ein Page), Stephan Bootz (Großinquisitor / ein Mönch), Sara De Franco (Stimme vom Himmel), Junbum Lee (Graf von Lerma), Benedikt Heisinger, Quang Nguyen, Tim Renkert, Tom Maurice Volz, Kolja Riechmann, David Severin (Flandrische Gesandte), Statisterie des Theater Freiburg, Opernchor des Theater Freiburg, Extrachor des Theater Freiburg, Philharmonisches Orchester Freiburg //
Während der Inszenierung werden über eine Live Kamera Bilder auf die Bühne projiziert. Auch Teile des Publikums können hierbei von der Kamera erfasst werden. Wir weisen darauf hin, dass die Bilder nicht aufgezeichnet, sondern lediglich live projiziert werden.
„André de Ridder dirigiert einen einerseits stürmisch drängenden Verdi, in dem andererseits das Räsonierende immer dominierender wird. [...] Orozco brilliert mit dieser Partie vor allem da, wo die Stimme kraftvoll flutet. Ysmanovs lodernder Tenor harmoniert damit prächtig und zeigt unverkünstelt Italianità bis in eine unangestrengte Höhe. Jin Seok Lee verkörpert auch stimmlich einen grüblerischen Philipp; sein warmer Bass fokussiert gerade ab dem dritten Akt die Resignation dieser Figur. Trefflich kontrastiert dazu Ivo Stanchevs schwarzer, ungemein voluminöser Bass als Großinquisitor, der vorher ebenso mit der Partie des Mönchs überzeugte. Der Elisabeth verleiht Caroline Melzer den nötigen dramatischen Anstrich. Diese Kraft ist flankiert von einem gewissen Tremolieren. Umso wohltuender ist ihre Stimme im mezza voce, etwa in ihrer großen Arie im Schlussakt, von den Holzbläsern so stimmig begleitet. Anja Jung gibt eine energische, Funken sprühende Eboli, in den Höhen brillant, in der Tiefe mitunter etwas flach. Hervorzuheben sind überdies Sara De Francos berührende Stimme vom Himmel sowie Cassandra Wrights Page. Und dann sind da Chor und Extrachor, denen Norbert Kleinschmidt nicht nur beachtliche Homogenität, sondern auch Klangschönheit antrainiert hat. [...] [Das Philharmonischen Orchester] hat unter de Ridder den Verdi-Klang an der Schwelle zur Spätphase verinnerlicht. Schon die Horn-Unisoni zu Beginn des ersten Akts sind von bestechender Einheit. Von den hohen Streichern bis zum Kontrafagott blättert es die Schönheiten dieser Partitur auf, gerade auch dort, wo diese sich spröde und schwer zugänglich zeigt. Der verdiente Lohn ist frenetischer Schlussbeifall.“ Alexander Dick, Badische Zeitung // Hier geht es zur vollständigen Rezension (bz-plus)
„Der lange frenetische Applaus des Publikums belohnt die Arbeit des gesamten Teams zurecht. Hoffentlich erleben wir noch viele solche Inszenierungen!“ Peter Heuberger, Der Opernfreund // Hier geht es zur vollständigen Rezension