Kleines Haus

Identitti

Zum letzten Mal // Mithu M. Sanyal // Bühnenfassung von Jessica Glause und Anna Gojer

Skandal: Prof. Dr. Saraswati ist WEISS! Die Star-Professorin der Postcolonial Studies in Düsseldorf und Autorin von DECOLONIZE YOUR SOUL hat sich als Person of Colour indischer Herkunft ausgegeben. Twitter tobt, Studierende demonstrieren, der Fall macht international Schlagzeilen, doch am härtesten trifft die Enthüllung die Studentin Nivedita Anand. Lange Zeit war sie als Tochter einer deutsch-polnischen Mutter und eines indischen Vaters verloren im Identitäts- und Zugehörigkeitschaos. In Saraswati hatte sie eine Identifikations- und Erlöserinnenfigur gefunden, die ihr eine Sprache für ihre Erfahrungen als PoC verliehen hatte. Unter dem Namen Mixed-Race-Wonder-Woman alias Identitti schreibt sie seitdem kluge Posts zu sex und race. Als Nivedita erfahren muss, dass Saraswati eigentlich Sarah Vera Thielmann heißt, Deutsche ist und weiß , stellt sie ihr Idol zur Rede: Egal ob ein Fall von kultureller Aneignung, trans-race oder white guilt – Nivedita will verstehen warum ...

In IDENTITTI, dem ersten Roman der Kulturwissenschaftlerin Mithu M. Sanyal, wird die festgefahrene Debatte rund um Identität und Herkunft grundlegend – und mit viel Humor – gegen den Strich gebürstet. Die entscheidende Frage dabei lautet: Wenn Geschlecht fluid sein kann, warum nicht auch die eigene Herkunft?

Skandal: Prof. Dr. Saraswati ist WEISS! Die Star-Professorin der Postcolonial Studies in Düsseldorf und Autorin von DECOLONIZE YOUR SOUL hat sich als Person of Colour indischer Herkunft ausgegeben. Twitter tobt, Studierende demonstrieren, der Fall macht international Schlagzeilen, doch am härtesten trifft die Enthüllung die Studentin Nivedita Anand. Lange Zeit war sie als Tochter einer deutsch-polnischen Mutter und eines indischen Vaters verloren im Identitäts- und Zugehörigkeitschaos. In Saraswati hatte sie eine Identifikations- und Erlöserinnenfigur gefunden, die ihr eine Sprache für ihre Erfahrungen als PoC verliehen hatte. Unter dem Namen Mixed-Race-Wonder-Woman alias Identitti schreibt sie seitdem kluge Posts zu sex und race. Als Nivedita erfahren muss, dass Saraswati eigentlich Sarah Vera Thielmann heißt, Deutsche ist und weiß , stellt sie ihr Idol zur Rede: Egal ob ein Fall von kultureller Aneignung, trans-race oder white guilt – Nivedita will verstehen warum ...

In IDENTITTI ...

Schauspiel

Mitwirkende

Regie und Textfassung Jessica Glause // Ausstattung Mai Gogishvili // Musik Clara Pazzini // Dramaturgie und Textfassung Anna Gojer // Mit Laura Palacios, Anja Schweitzer, Janna Horstmann, Charlotte Will, Alina Sokhna M'Baye, Karin Yoko Jochum //

Die Freiburger Inszenierung befreit sich von allem universitären Düsseldorfer Lokalkolorit. In der Mitte steht ein Podest mit einem Ornament, das sich auf der Bühne fortsetzt. Beleuchtet wird es von zwei Reihen Neonröhren, die im Oval angeordnet sind. Kali räkelt sich auf dem Podest und spreizt ihre Glieder, dass es eine Lust ist. Saraswati hingegen ist mehr oberste Priesterin ihrer eigenen Sache. Im Haar trägt sie einen Strahlenkranz wie die Freiheitsstatue. "Saraswati ist Pop" heißt es einmal vom Nivedita-Chor. … Pop ist hingegen "Identitti" selbst. Es wird viel gesungen … Darin mag sich auch spiegeln, wie sich Theater relevante Stoffe als Frischzellenkur aneignen. Die Freiburger Inszenierung konzentriert sich auf das Politische, so dass aus ihr eine Entwicklungsgeschichte wird. … Das lässt sich sehen. (Annette Hoffmann, Badische Zeitung)) Zur vollständigen Rezension geht es hier

„[…] koboldlüstern schlängelt die kaliblau geschminkte Janna Horstmann über Rampe und Mittelpodest. Ihr gebührt Allgegenwart, ihr gebührt der Lichteffekt. Ein alienesk gepimpter Bodysuit und Kunsthaarlocken bis zu den Hacken supporten diese Dark-Side-Diva beim Eindruck schinden. […] Backstage-Team und Ensemble haben den Spirit des Romans sehenswert eingefangen. […] Dass dieser Chor perlenbesetzte Herzturban-Perücken trägt und sich auch sonst am leicht überreizten Gestus der kommerziellen HipHop-Clipkultur bereichert, trübt nicht den Furor des Aufbegehrens, den im Freiburger Kleinen Haus die Schutzgöttin Kali mit der Lichtpeitsche zusätzlich schürt. Es bleibt also kompliziert an der Cultural-Appropriation-Front. Aber auch – ‚Identitti‘ sei Dank – immer wieder unterhaltsam.“ (Stephan Reuter, Theater heute) Zur vollständigen Rezension geht es hier

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