Ma-Donna
Camilla Dania // Uraufführung
„Time goes by so slowly for those who wait“, beklagt Madonna in ihrem Hit „Hung Up“. Untätig warten oder schlimmer – sich Zeit für sich selbst nehmen, ist auch für die namenlose Protagonistin das Fegefeuer: Die betrogene Ehegattin, gescheiterte Mutter, Arbeits- und Spielsüchtige sowie mutmaßlich gewalttätige Depressive kreist im Angesicht einer Heerschar von Therapeuten im schwindelerregenden Tempo um sich selbst. Sie hinterfragt provokant und humorvoll das Frau- und Mutter-Sein und formuliert ein Glaubensbekenntnis: Gepriesen seist du, postmoderne Ma-Donna!
Camilla Dania, gebürtige Italienerin, Schauspielerin und ehemalige Regieassistentin am Theater Freiburg, hinterfragt in ihrem Regie- und Dramatikerinnen-Debüt das widersprüchliche und problematische Frauenbild ihres Heimatlandes: In Italien herrschen noch immer erstaunlich starre Geschlechterrollen und Klischees vor, Frau-Sein bewegt sich im Spannungsfeld von ‚Heilige oder Hure‘. Dania schreibt vor diesem Hintergrund eine vielschichtige und vielgesichtige Frauenfigur, die keine Rolle, kein Bild, keine Erwartung erfüllt, die scheitert, aneckt, abstößt und händeringend nach einem Vorbild sucht: Nach einer Madonna für die Unangepassten, Unangenehmen, Ausrangierten, für die, die in keine Schublade passen und aus der Rolle fallen.
„Time goes by so slowly for those who wait“, beklagt Madonna in ihrem Hit „Hung Up“. Untätig warten oder schlimmer – sich Zeit für sich selbst nehmen, ist auch für die namenlose Protagonistin das Fegefeuer: Die betrogene Ehegattin, gescheiterte Mutter, Arbeits- und Spielsüchtige sowie mutmaßlich gewalttätige Depressive kreist im Angesicht einer Heerschar von Therapeuten im schwindelerregenden Tempo um sich selbst. Sie hinterfragt provokant und humorvoll das Frau- und Mutter-Sein und formuliert ein Glaubensbekenntnis: Gepriesen seist du, postmoderne Ma-Donna!
Camilla Dania, gebürtige Italienerin, Schauspielerin und ehemalige Regieassistentin am Theater Freiburg, hinterfragt in ihrem Regie- und Dramatikerinnen-Debüt das widersprüchliche und problematische Frauenbild ihres Heimatlandes: In Italien herrschen noch immer erstaunlich starre Geschlechterrollen und Klischees vor, Frau-Sein bewegt sich im Spannungsfeld von ‚Heilige oder Hure‘. Dania schreibt vor diesem Hintergrund eine vielschichtige ...
Schauspiel
Regie Camilla Dania // Bühne Samuel Herger // Kostüme Charlotte Morache // Musikalische Arrangements Robert Pachaly // Dramaturgie Anna Gojer // Mit Janna Horstmann, Martin Müller-Reisinger //
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„Sie ist Ehefrau, Mutter, berufstätig. Ihre Beziehung zum ebenfalls namenlosen Mann ist kühl, distanziert, toxisch. Sie versucht, ihm zu gefallen, kocht ihm Brokkoli und Kartoffeln – doch vor allem ihr unterschiedliches sexuelles Verlangen steht zwischen den beiden. (…) Die unterkühlte Beziehung bringen Horstmann und Müller-Reisinger überzeugend auf die Bühne. Sie sprechen fast ausschließlich zum Publikum – übereinander statt miteinander. Besonders stark sind die Monologe, die Janna Horstmann spielt: Einfühlsam und sympathisch kreiert sie eine Nähe zwischen ihr und dem Publikum, die unter die Haut geht. Camilla Danias Stück streift viele Themen, ohne überladen zu wirken. So vielschichtig die Selbstbilder von Horstmanns Figur sind, desto eindimensionaler ist der Charakter des Mannes. Dennoch werden auch seine Rolle und Mitschuld an der Situation beleuchtet. (…) Danias gesellschaftliche Analyse bringt zwar keine neuen Erkenntnisse, dafür aber gut auf den Punkt, welch vielfältige Ansprüche es auch heute noch an Frauen gibt – und wie wenige an Männer.“ (Hannah Steiert, Badische Zeitung) Zur vollständigen Rezension geht es hier
„Janna Horstmann meistert den Quasimonolog in der Freiburger Uraufführung souverän. Den heiligen Zorn ihrer Figur tariert sie mit jedem Stimmungsumschwung neu aus. Aber immer so, dass klar ist: Ihr Kopf, das ist kein friedlicher Ort. Martin Müller-Reisinger bleibt die Schattenpräsenz des meist stummen Sparringspartners. Doch immer, wenn er ins Licht tritt, weiß er jeden Fleck auf der Weste elegant zu kaschieren.“ (Stephan Reuter, Theater Heute) Zur vollständigen Rezension geht es hier