Elektra
Uraufführung // Sophokles // aus dem Griechischen von Peter Krumme mit Musik von Karol Nepelski
Elektra, Königstochter am mykenischen Hof, kann nicht vergessen. Wütend und trauernd sinnt sie auf Rache für ihren ermordeten Vater Agamemnon. Die Mörderin ist ihre eigene Mutter Klytaimestra, die gemeinsam mit ihrem Geliebten Aigisthos den frisch aus dem Trojanischen Krieg heimgekehrten Ehegatten kaltblütig erschlug: eine Vergeltungstat für die Ermordung ihrer gemeinsamen Tochter Iphigenie, die Agamemnon für das Kriegsglück der Griechen den Göttern opferte. Während Klytaimestra mit ihrem neuen Mann vergnügt Bett und Thron teilt, steht Elektra vor den Palastmauern und fordert lautstark Rache und Gerechtigkeit ein. Doch was bedeutet Gerechtigkeit? Nach Elektra kann nur eine Bluttat das Gleichgewicht wiederherstellen, gemäß dem alttestamentarischen Prinzip „Auge um Auge und Zahn um Zahn“. Ihre Schwester Chrysothemis hingegen ist bereit zu verzeihen und fordert Vergessen. Sie möchte aus der atridischen Familienhölle entkommen und einen Neuanfang wagen. Gibt es einen Ausweg aus Gewaltspiralen und wie könnte dieser aussehen? Drei Frauen und ihre unterschiedlichen Weltanschauungen und Verhaltensmuster stehen im Zentrum der Tragödie.
Mit ELEKTRA gibt die junge polnische Regisseurin Małgorzata Warsicka ihr Regiedebut in Deutschland. In Polen hat sie sich bereits einen Namen gemacht mit unkonventionellen musikalischen Interpretationen klassischer Texte: Zusammen mit dem Komponisten Karol Nepelski adaptierte sie beispielsweise das Versepos BENIOWSKI des polnischen Romantikers und Nationaldichters Juliusz Słowacki über einen berühmten Abenteurer des 18. Jahrhunderts unter Verwendung des originalen Textes als schillerndes und packendes Pop-Musical. Das Erfolgsduo Warsicka und Nepelski arbeiten auch am Theater Freiburg zusammen und inszenieren den antiken Mythos ELEKTRA als aufregendes zeitgenössisches Musiktheater.
Elektra, Königstochter am mykenischen Hof, kann nicht vergessen. Wütend und trauernd sinnt sie auf Rache für ihren ermordeten Vater Agamemnon. Die Mörderin ist ihre eigene Mutter Klytaimestra, die gemeinsam mit ihrem Geliebten Aigisthos den frisch aus dem Trojanischen Krieg heimgekehrten Ehegatten kaltblütig erschlug: eine Vergeltungstat für die Ermordung ihrer gemeinsamen Tochter Iphigenie, die Agamemnon für das Kriegsglück der Griechen den Göttern opferte. Während Klytaimestra mit ihrem neuen Mann vergnügt Bett und Thron teilt, steht Elektra vor den Palastmauern und fordert lautstark Rache und Gerechtigkeit ein. Doch was bedeutet Gerechtigkeit? Nach Elektra kann nur eine Bluttat das Gleichgewicht wiederherstellen, gemäß dem alttestamentarischen Prinzip „Auge um Auge und Zahn um Zahn“. Ihre Schwester Chrysothemis hingegen ist bereit zu verzeihen und fordert Vergessen. Sie möchte aus der atridischen Familienhölle entkommen und einen Neuanfang wagen. Gibt es einen Ausweg aus Gewaltspiralen ...
Schauspiel
Regie Malgorzata Warsicka // Ausstattung und Lichtdesign Agata Skwarczynska // Musik Karol Nepelski // Chordirektor Norbert Kleinschmidt // Dramaturgie Laura Ellersdorfer // Mitarbeit Textfassung Michal Pabian // Mit Laura Palacios (Elektra), Stefanie Mrachacz (Chrysothemis), Anja Schweitzer (Klytaimestra), Martin Müller-Reisinger (Aigisthos), Tim Al-Windawe (Orestes), Victor Calero (Pylades), Christiane Klier, James Turcotte, Yeonjo Choi, Yulianna Vaydner (Chor), Teresa Grebchenko (Percussionistin) //
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"[...]Es ist ein heilloses Geschehen – und Malgorzata Warsicka erzählt es nicht als Familiendrama, sondern als mythisches Verhängnis. Die Musik rückt die Tragödie weg vom subjektiven Empfinden in die Objektivität eines Oratoriums. Das ist großartig und konsequent gemacht; ein überzeugender Theaterabend, der – so Intendant Peter Carp bei seinen einführenden Worten – wohl auch als Inszenierung in Zeiten von Corona in die Theatergeschichte eingehen wird." (Bettina Schulte // Badische Zeitung, 27. September 2020) Zur vollständigen Rezension geht es hier
"[...]Das Überzeugende an der Freiburger Inszenierung ist die Konsequenz, mit der den Akteuren zwar ihre unterschiedlichen Rollen zugewiesen werden, jede Entwicklung, jedes Durchbrechen des Vendettakreislaufs aber im Grunde schon von Beginn an durch das Einbetten in den stringent durchkomponierten Klangkäfig eines Oratoriums zum Scheitern verurteilt wird. [...] Doch dann ist schon alles dunkel auf der Bühne, großer Applaus, Mundschutz auf und raus.[...]" ( Jürgen Reuß // nachtkritik.de, 27. September 2020) Zur vollständigen Rezension geht es hier