Leoš Janáček
Es ist zu eng in ihrer Welt. Überall Konventionen, Maximen, Verlautbarungen, rigide Vorstellungen und Ansichten, die wie unsichtbar-stählerne Wände aufgerichtet sind und Jenůfa das Leben unmöglich machen. Die große Sehnsucht nach dem eigenständigen, selbstbestimmten Handeln kann da zum obsessiven Gedanken werden. In Janáčeks Musik existieren die unformulierten Überlegungen, die nie das Licht der Welt erblicken, ebenso wie diejenigen, die umgehend nach ihrer Geburt um ihre Existenz gebracht werden. Wie Jenůfas Kind.
Janáček leidet mit Jenůfa an deren unfassbaren Verlust – und verströmt dabei so viel Empathie und Einfühlungsvermögen, wie es selbst in der gefühlsbeladenen Kunstform Oper nur selten zu erleben ist.
Musikalische Leitung André de Ridder // Regie Kateryna Sokolova // Bühne Nikolaus Webern // Kostüme Constanza Meza-Lopehandia // Licht Dorothee Hoff //